Merkwürdig

Gepostet von Oliver | Weitenbummler.de | Gepostet am 27.02.2020

Ich habe mit dem Gedanken, ein oder zwei Sätze ändern oder ergänzen zu müssen, die Seite „Über mich“ im Editiermodus geöffnet und sitze 10 Minuten später nachdenklich vor dem Bildschirm.

Beim Überfliegen der Zeilen und Worte wurde es mir nicht gleich bewusst. Zuerst stellte ich fest, dass die Zeitformen einiger Absätze geändert werden müssen, denn mein Motorrad habe ich Anfang 2018 verkauft …

Als nächstes fiel mir auf, dass meine zweite Reise im Jahr 2011 noch unerwähnt geblieben ist …

Die Zeilen und Worte umformend wird mir nach und nach bewusst, dass der Text, der mich beschreiben soll, nichts mehr mit dem zu tun hat, der ich heute bin.

Statt Abenteuer, Wochenendtouren und Hobbys aufzuzählen, kann eine realistische Beschreibung meiner Person nur damit beginnen: ich bin Familienvater.

Dieses eine Wort sagt so unglaublich viel über einen Alltag und mein jetziges Leben aus. Es bestimmt und beschreibt alles.

Vor 2015 habe ich mich zuletzt mit diesem Steckbrief beschäftigt. Heute trifft nahezu nichts mehr davon zu, was hier mehr als fünf Jahren einstaubte.

Ich lege mal folgendes zu den Akten und reiße die Realität dafür an:

Mein Name ist Oliver Tesch. Ich bin 1978 geboren und arbeite in der IT als Softwareentwickler. Ich lebe mit meiner Frau zusammen im schönen Havelland westlich von Berlin.

Neben meinen Hobbys am Computer und vor allem meinen Websites, lese ich leidenschaftlich gerne Reisebücher und fahre Motorrad. Mit dem Lesen von Reisebereichten, speziell Motorradreisen, habe ich im Jahr 2007 begonnen, als ich meinen PKW-Führerschein durch die Führerscheinklasse A erweitert habe.

Zu diesem Zeitpunkt war mir die Tragweite der Entscheidung, zukünftig Motorrad zu fahren noch nicht bewusst. Ich wollte lediglich mein sinnlos herumstehendes Auto abschaffen und mittels Motorrad weiterhin mobil und unabhängig bleiben. Für die Fahrten von und zur Arbeit nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel.

Seit dem Sommer 2007 fahre ich in meiner Freizeit Motorrad und zwar das ganze Jahr über. Regen oder Kälte stören mich nicht. Ich habe mich nach dem Abschluss meiner Führerscheinprüfung damals für ein Alltags-Motorrad entschieden. Die Suzuki Bandit mit 650 ccm³ schien mir zuverlässig und für meine Belange genau richitg.

Neben meinen Fahrten in Berlin und Brandenburg bin ich mindestens zweimal im Jahr in einer größeren Gruppe unterwegs, in der wir durch ganz Deutschland touren.

Schnell lies ich mich vom Reisefieber beim Lesen dieser spannenden Reiseabenteuer anstecken, so dass in mir der Wunsch wuchs, selbst ein solches Abenteuer erleben zu wollen. Das mein Motorrad nicht für Reisen durch Wüsten oder für lange Offroad-Strecken geeignet ist, schränkte die Anzahl der möglichen Ziele stark ein. Darüber hinaus sollte die erste große Reise ebenso eine Premiere für intensive Campingerfahrungen werden.

Nun habe ich im Sommer 2010 mein erstes Fernreiseabenteuer erfolgreich und glücklich beendet. Ich war zwar nicht wochenlang fernab jeglicher Zivilisation unterwegs, doch beim ersten Mal wollte ich nicht gleich nach den Sternen greifen und an maßloser Selbstüberschätzung scheitern.

Dennoch bin ich in 19 Tagen durch acht Länder gereist und habe vorwiegend gecampt. In dieser Zeit habe ich mit meiner Suzuki Bandit ganz Norwegen inkl. das Nordkap bereist und für meine Rückreise Finnland und das Baltikum gewählt. Ich bin stolz mit meiner Ausrüstung all die Tage gefahren zu sein und in dieser Zeit völlig allein über 8500 km zurückgelegt zu haben.

Ich will auf meinen Reisen keine Großstädte besuchen, sondern eher die Einsamkeit suchen. Dort wo nichts und niemand ist fühle ich mich am wohlsten. Diese Erfahrungen konnte ich machen und ich weiß das dieses kleine Abenteuer erst der Anfang war.

Auf Weitenbummler.de möchte ich meine Erfahrungen und Eindrücke weitergeben. Ich möchte denjenigen Mut zusprechen, die ähnliche Reisen planen und sie mit meinen Berichten unterstützen.

Ich freue mich über jede Anregung, Kritik oder jedes Feedback. Möchte jemand Fragen an mich richten, so bemühe ich mich sie zu beantworten.

Viel Spaß beim lesen.

Der Weitenbummler.

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